Traunstein, Rosenheim und Bad Tölz künftig Mitglieder eines Zweckverbandes
erschienen im Traunsteiner Tagblatt 29.03.2018 - Redakteutin: Pia Mix
Traunreut. Bei der Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Traunstein im Wilhelm Löhe Zentrum in Traunreut ging es vor allem um die Gründung eines Zweckverbandes als eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechtes mit dem Namen „Evangelisch-Lutherischer Verwaltungsverbund der Dekanatsbezirke Bad Tölz, Rosenheim und Traunstein“. Die Synode beschloss die Mitgliedschaft des Dekanatsbezirkes Traunstein in diesem Verbund.
Dem Beschluss ging eine längere Diskussion voraus, in der sich die Redner generell für die Gründung des Verwaltungsverbundes aussprachen. Lediglich zu den vorgestellten Eckpunkten, aus denen nun eine Satzung erstellt werden soll, gab es einzelne Kritikpunkte und Anregungen. Zum Ziel des neuen Verbundes heißt es in den Eckpunkten: „In den vergangenen Jahren hat sich durch verschiedene Entwicklungen, Gesetzesänderungen und Verordnungen ein erhöhter Verwaltungsaufwand und Dienstleistungsbedarf für die Kirchengemeinden in den drei Dekanatsbezirken entwickelt. Gleichzeitig erhöht sich auch durch den langsamen aber stetigen Rückgang der Gemeindemitgliederzahlen der zeitliche und finanzielle Druck auf die Kirchengemeinden.“ Aus diesen Anlässen hätten die drei Bezirke mit zwei Verwaltungsstellenstandorten in Rosenheim und Traunstein beschlossen, einen rechtsfähigen Zweckverband zu gründen mit einer „angemessenen schlanken Organisation“. Weiter heißt es: „Der Zweckverband richtet sein Handeln und seine Entscheidungen an den derzeit 43 Kirchengemeinden aus, um für deren Aufgabenstellungen qualitative, unterstützende und nachhaltige Dienstleistungen zu gewährleisten. Wir wollen das Niveau der Betreuung beibehalten, auch wenn das Budget der Landeskirche gekürzt wird.“ Der Zweckverband solle sich durch eine zukunftsfähige Arbeitsteilung, einen gemeinsamen Stellenplan und nachhaltig finanzierbaren Haushaltsplan auszeichnen sowie verlässlicher kirchlicher Anstellungsträger der Verwaltungsmitarbeiter an den Standorten Rosenheim und Traunstein sein.
Für Bad Tölz erklärte Dekan Martin Steinbach: „Wir nutzen die Verwaltungsstelle bereits, die Dienstleistungen für unsere Kirchengemeinden bleiben wie bisher, egal welche Vorwahl wir wählen, um die zuständige Stelle zu erreichen. Wir wollen einfach nur gut informiert sein.“ Die Rosenheimer Dekanin Hanna Wirth sieht im neuen Verbund vor allem auch die Chance, dass die Pfarrer mehr Zeit haben für ihre eigentliche Aufgabe, die Seelsorge. Sie ist der Meinung: „Die Verwaltung hat uns zu dienen, nicht umgekehrt.“ Mit der Gründung des Zweckverbandes gebe es mehr Spielraum für jeden einzelnen, „das könnte ein Dekan allein gar nicht so leisten“. Der Traunsteiner Dekan Peter Bertram fasste zusammen: „Es geht um Service in Zeiten zunehmender Herausforderungen, wir dürfen uns nicht bei Kleinthemen in der Verwaltung verzetteln.“
Die Sorge einiger Synodalen, dass einzelne Kirchengemeinden dabei übervorteilt werden und an Gestaltungsmöglichkeit einbüßen könnten, zerstreuten die Dekane. Hanna Wirth betonte, dass ganz klar die Entscheidungskompetenz weiterhin jeweils vor Ort bleibe. „Aber nicht jeder Pfarrer muss sich in allen Fragen auskennen und hier kann er Unterstützung bekommen.“ Bei vier Enthaltungen wurden die Eckpunkte für die Satzung des neuen Zweckverbundes in der Dekanatssynode abgesegnet.