Rückblick auf den laufenden Synodalzeitraum - Im Oktober stehen Neuwahlen der Kirchenverwaltungen an

Eröffnungsandacht in der rum. orthodoxen Kirche Traunreut
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Bericht zur Frühjahrssynode 2024 erschienen am 18.04.2024 im Traunsteiner Tagblatt, Text und Bild: P. Mix

 

Traunreut/Traunstein. Am 20. Oktober finden die turnusmäßigen Neuwahlen der evangelisch-lutherischen Kirchenverwaltungen und auch des Dekanatsausschusses statt. Die Frühjahrssynode des Evangelischen Dekanats Traunstein stand ganz im Zeichen des Rückblicks auf den zu Ende gehenden Synodalzeitraum von sechs Jahren.

Wie Dr. Andreas Schroter vom Präsidium des Dekanatsausschusses in der Synode erläuterte, war ein wichtiges Thema der zurückliegenden Jahre die Prävention: „Wir sind mit unter den ersten fünf Dekanaten in Bayern, die ein landeskirchlich genehmigtes Präventions-Schutzkonzept erarbeitet haben.“ Damit habe man Pionierarbeit geleistet und Ressourcen geschaffen, findet auch Dekan Peter Bertram. Aktuell steht die Umsetzung der Schutzkonzepte auf Kirchengemeindeebene an. Die Kirchengemeinden werden bei diesem Thema von der Präventionsschutzbeauftragten Pfarrerin Daniela Herrmann unterstützt.

Mit ganz neuen Herausforderungen musste sich der Ausschuss während der Corona-Pandemie auseinandersetzen, als Treffen nicht möglich waren. „Corona hat uns digital weit vorangebracht“, so Dr. Schroter und Dekan Bertram ist der Meinung: „Wir haben in dieser Zeit Formen gefunden, wie Kirche sein kann, die wir uns davor nicht vorstellen konnten.“

Sehr viel beschäftigten der Landesstellenplan, Immobilien und Finanzen den Dekanatsausschuss und täten dies auch weiterhin. Die Frühjahrssynode verabschiedete daher auch einen Antrag auf „auskömmliche Finanzierung“ an die Landessynode der ELKB. Darin wird darum gebeten, die vollständige Finanzierung der Verwaltung als landeskirchliche Aufgabe sicherzustellen. Dekan Bertram zu dem Antrag: „Wir müssen deutlich signalisieren, ‚es gibt Probleme‘.“ Spätestens seit Herbst 2022 gebe es diese Probleme mit der Finanzierung aufgrund enormer Tarifsteigerungen und zusätzlicher Aufgaben, die über die Landeskirche nicht refinanziert werden. Der Verwaltungsaufwand sei erheblich angestiegen. In „einem nicht unerheblichen Teil der Kirchengemeinden“, wie es im Antrag heißt, führe es zu massiven Schwierigkeiten, die inhaltliche Arbeit zu finanzieren. Der Antrag auf auskömmliche Finanzierung wurde einheitlich im Verwaltungsverbund Bad Tölz, Rosenheim und Traunstein gestellt.

Richard Graßl stellte in der Synode den Plan für den Doppelhaushalt 2024/25 vor. Der Haushaltsansatz für 2024 wird im Gegensatz zum Vorjahr deutlich erhöht von rund 730.000 Euro auf 862.800 Euro, für 2025 sind 794.500 Euro vorgesehen.

Ein sehr großer Teil, nämlich mehr als 50 Prozent, ist für die Jugendarbeit einschließlich Wiedhölzlkaser, der renoviert werden muss, Frauenarbeit, Krankenhausseelsorge und Gefängnisseelsorge vorgesehen. Steigenden Verwaltungskosten stehen in den kommenden zwei Jahren sinkende Zuweisungen der Landeskirche entgegen. „Ein Abwärtstrend ist hier deutlich erkennbar“, so Richard Graßl.

In der Frühjahrssynode gab es nach den offiziellen Berichten für die rund 50 Anwesenden die Möglichkeit, sich in kleineren Gruppen über die Themen Jugend, Schule, Verwaltung, Diakonie, Partnerschaft PAMITA, Landessynode sowie Prävention auszutauschen. Dabei wurde eifrig diskutiert, wo man gerade steht und wie die Zukunft aussehen könnte.

Im Blick auf die kommende Synodalperiode stellte Dekan Peter Bertram fest: „Nach der Landesstellenplanung ist vor der Landesstellenplanung.“ Die Transformation werde den Dekanatsausschuss auch weiter beschäftigen, ebenso die Regionalisierung, die Immobilien und die Präventionsarbeit. In der Frühjahrssynode im März 2025 wird der neue Dekanatsausschuss gewählt.

Im Vorfeld der diesjährigen Frühjahrssynode waren die Teilnehmer in der rumänisch-orthodoxen Kirche in Traunreut zu Gast für eine Andacht mit Feier des Heiligen Abendmahls.