20. Stiftungsfest der Diakonie im Achental

Diakon Michael Soergel
Bildrechte Döring

Spende von 15.000 € pro Jahr für die diakonische Arbeit

 

Bericht und Bild: Barbara Döring

Diakon Michael Soergel begrüßte bei der Abendveranstaltung im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche in Marquartstein die anwesenden Gäste, namentlich die beiden Bürgermeister von Marquartstein, Andreas Scheck und Claudia Kraus, den Vorstandssprecher des Diakonischen Werks Traunstein, Andreas Karau sowie Pfarrer Martin Strasser vom Pfarrverband Oberes Achental. Besonders begrüßt wurde die Musikkapelle Marquartstein unter der Leitung von Konrad Müller, die den gesamten Abend mit wunderbaren Melodien begleitete, was von allen Gästen mit großem Applaus bedacht wurde.

Soergel dankte der Musikkapelle herzlich und nannte diese als Beispiel, wie ehrenamtliches Engagement sich gegenseitig unterstützen kann. Ein herzliches Dankeschön ging auch an alle ehrenamtlichen Helfer in Form von Alpenveilchen, gespendet von Fa. Blumen Glanz aus Unterwössen.  Zusätzlich wies er auf die treuen Spender der Stiftung hin, davon einige anwesend, welche sich seit 20 Jahren engagieren.

Weiterhin gab er einen Einblick in die aktuelle diakonische Arbeit. Er erwähnte insbesondere das Projekt „Wohnraum für Alle“, die Integrationsberatung und die Seniorenarbeit mit Seniorenmesse einschließlich Schulungen am Smartphone (Kirchenapp Churchpool) sowie den Besuchsdienst. Hervorgehoben wurde auch die nun bereits 20-jährige ehrenamtlichen Arbeit bei der Achentaltafel. Die Herausforderungen für den Essensdienst auf Rädern für Senioren im Achental wächst mit den steigenden Kosten und den kommenden Veränderungen im Bundesfreiwilligendienst, wodurch solche Leistungen zukünftig wesentlich schwerer zu erbringen sind.

Der Vorsitzende der Stiftung Volkmar Döring bedankte sich zu Beginn seiner Festrede bei allen Helfern und Spendern, aber insbesondere für die vorbildliche Arbeit von Diakon Michael Soergel.

Bei dem Bericht über die Finanzdaten der Stiftung wurde die Bedeutung der Spenden hervorgehoben, die wiederum die jährliche Unterstützung in Höhe von 15.000 € für die Erhaltung der Diakonenstelle im Achental ermöglicht haben. Der Vortrag von Döring befasste sich zu Beginn mit wirtschaftlichen Themen, wobei Schwierigkeiten in der Wirtschaft die kompletten Sozialsysteme treffen und somit auch gravierende Auswirkungen auf die diakonische Arbeit haben. Anhand von konkreten Beispielen wurde deutlich, welche aktuellen Faktoren die wirtschaftliche Entwicklung behindern.
Aber auch bestimmte Auswirkungen der Politik und insbesondere die immer mehr ausufernde Bürokratie wurden erwähnt. Zu viele Fachkräfte sind hierbei unnötig gebunden. Neben aktuellen Themen in der Energie- und Sozialpolitik ging Döring auch auf die Thematik Migration und Asyl ein, wobei er insbesondere die Aussagen von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck erwähnte, dass die Möglichkeiten hier begrenzt sind. Die Diakonie leistet ihren Beitrag zur Integrationsberatung und der Arbeitskreis Tansania der Kirchengemeinde unterstützt die Menschen in Afrika sehr zielgerichtet, was Vorbildcharakter für alle diesbezüglichen Hilfen haben sollte.

Die demographische Entwicklung in Deutschland stellt ebenfalls eine gewaltige Herausforderung für die Sozialsysteme dar und hierzu sind entsprechende Maßnahmen geboten.

Döring bedauerte sehr die negativen Entwicklungen in der Gesellschaft hinsichtlich Egoismus und Aggressivität und erwähnte auch die zunehmende Gewalt, welche leider auch Jugendliche nicht ausnimmt. Hierzu wurde ausgeführt, welche Maßnahmen geboten sind, um Kinder und junge Menschen auf die Herausforderungen des Lebens gut vorzubereiten.
Und Wertschätzung und Achtung für alle Menschen und für alle Berufsgruppen, insbesondere für Handwerks- und Pflegeberufe, sind absolut notwendig. Gepaart mit Leistungsbereitschaft, Lernwilligkeit und mit einem zukunftsbejahenden Denken könnten wir nach Meinung von Döring die Anforderungen der Zukunft gut bewältigen. Die diakonische Arbeit wird nach seinen Aussagen ihren Anteil daran leisten.

Nach dem kirchlichen Segen durch Diakon Soergel endete der offizielle Teil und die Gäste versammelten sich bei einem gemeinsamen Imbiss auch zu eingehenden Diskussionen, welche die gelungene Veranstaltung positiv abrundeten.