25 Jahre mit Kirchenmusikdirektor Matthias Roth

Seit 25 Jahren ist Matthias Roth Kirchenmusiker an der Evangelischen Stadtkirche und kann auf eine lange Liste wertvoller Aufführungen zurückblicken.
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Entwicklung der Kirchenmusik an der Evangelischen Stadtkirche - „Musik schafft die Möglichkeit zur Transzendenz

Bericht: B. Janoschka

Bad Reichenhall. Vor genau 25 Jahren, am 1. Oktober 1999, trat der jetzige Kirchenmusikdirektor und Glockensachverständige der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Matthias Roth seinen Dienst an der Evangelischen Stadtkirche in Bad Reichenhall als B-Stelle an. Mittlerweile ist Matthias Roth Gemeindekantor und Dekanatskantor im Dekanat Traunstein, sowie stellvertretender Landeskirchenmusikdirektor der Evang.-Luth. Kirche in Bayern.

    Durch ein großes Glück sei die Stelle im Jahr 2008 durch eine Umstrukturierung des Stellenplanes in eine A-Stelle erhoben worden. Das bedeutete für Matthias Roth, dass der Schwerpunkt seiner Arbeit nicht mehr nur auf Gemeindepädagogik, sondern mehr im künstlerischen Bereich lag und zum Beispiel mehr Kantatengottesdienste als zuvor erlaubte.

    Im Gespräch mit der Heimatzeitung ließ er die Zeit Revue passieren. Am Anfang habe es viel Aufbauarbeit gegeben. An der ersten Probe mit dem Motettenchor nahmen 20 Personen teil. Wie in vielen Aufführungen - darunter Oratorien und Chorkonzerte mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern - inzwischen zu sehen war, ist dieser Chor beständig gewachsen. Zum 125-jährigen Geburtstag der Stadtkirche 2006 wurde das Geläute saniert und von drei auf fünf Glocken erweitert.

    Weiterhin gründete Matthias Roth die Sommerkonzertreihe „Orgel um 5“ jeden Freitag. 2011 wurde die Beckerath-Orgel erweitert, über die Roth augenzwinkernd sagt: „Ich mag sie sehr, und ich glaube, sie mag mich auch“. Auch die Voraussetzungen zum Arbeiten und die Unterstützung durch das Gemeinde-Team seien mitgewachsen. 1999 habe er noch nicht gewusst, wie lange er hier in Bad Reichenhall bleiben wolle, aber jetzt gefällt es ihm schon lange so gut, dass er nicht mehr weg möchte. „Ich bin meiner Gemeinde dankbar, dass sie es 25 Jahre mit mir ausgehalten hat. Ich habe wirklich das große Los gezogen“, sagt er und fügt hinzu: „Die Evangelische Gemeinde empfinde ich als sehr weltoffen und mit einer großen Willkommenskultur“, und das spüren die Urlaubsgäste, die fest zum Publikum gehören und auch im Bereich Gästeseelsorge fester Bestandteil unserer Gemeindearbeit sind“. Auch das offene Singen jeden Freitag betrachtet Roth als Seelsorge, ebenso wie das Angebot im Orgelkonzert „Sie wünschen, wir spielen“. Denn die Lieder und Musikstücke lösen oft starke Emotionen aus - „Musik schafft Atmosphäre und die Möglichkeit zur Transzendenz“, ist Roth überzeugt und erinnert sich an bestimmte Situationen, in denen jeder Besucher seine eigenen Erfahrungen beim Zuhören macht.

    Besonders wertvoll sei ihm das Miteinander am Ort, besonders mit den Philharmonikern und der KurGmbH, sowie mit dem Netzwerk Kultur. Am Herzen liegen ihm auch die „Jungen Chöre“, da es ihm ein Anliegen sei, Kinder und Jugendliche an die Musik heranzuführen und auch Unterricht zu geben.