Alt-Neuöttinger Anzeiger vom 4. November 2022
Burgkirchen Statt dem klassischen Sonntagsgottesdienst stand für die evangelische Kirchengemeinde in Burgkirchen am vergangenen Sonntag ein anderer besonderer Festakt an: Sie erhielt von der evangelisch-lutherischen Kirche Bayern die Auszeichnung „Gemeinde: Fair und nachhaltig“. Mit dieser werden Kirchengemeinden geehrt, die sich vor allem für fairen Handel und Umweltverantwortung einsetzen, auf nationaler, aber auch internationaler Ebene.
Voraussetzung für eine Zertifizierung über zwei Jahre ist die Erfüllung von mindestens 13 der 38 Nachhaltigkeitskriterien, die von der evangelisch-lutherischen Kirche Bayern festgelegt wurden. Zudem müssen Anwärter auf die Auszeichnung ein zweijähriges Schwerpunktprojekt umsetzen. Die Projektarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Burgkirchen sei aktuell noch in der Planung, erklärt Pfarrerin Andrea Klopfer: Statt eines einzelnem großen Projektes habe man sich dazu entschieden mehrere kleine Aktionen und Projekte umzusetzen. Der Fokus solle dabei vor allem bei der Förderung von Integration und dem Einsatz regionaler Produkte im Kirchenalltag liegen. Bereits vor Corona habe man beispielsweise Deutschkurse angeboten, diese sollen nun wieder aufleben, so Andrea Klopfer.
Felix Immer, Projektkoordinator der evangelisch-lutherischen Kirche Bayern, bezeichnete die Gemeinde Burgkirchen als eine Mustergemeinde während des Zertifizierungsprozesses: „Mit der Kriterienliste und der Projektarbeit wollen wir vor allem erreichen, dass die Gemeinden sich selbst reflektieren und nachdenken, wo sie noch ein Stück weiter nachhaltig werden können, das ist hier auf jeden Fall geschehen. Wir setzen nur die Impulse für nachhaltiges Handeln. Mit der Zertifizierung können die Gemeinden dann am Ende dieses Engagement auch öffentlichkeitswirksam präsentieren.“
Nach dem erfolgreichen Zertifizierungsprozesses konnte die evangelische Kirchengemeinde aus Burgkirchen nun als erste Kirchengemeinde im Raum München die Auszeichnung entgegennehmen. Für den Festgottesdienstes begrüßte Dekan Peter Bertram die Kirchengemeinde rund um Pfarrerin Andrea Klopfer, Regionalbischof Christian Kopp und Bürgermeister Johann Krichenbauer. Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst von der Kantorei. Nach der Überreichung der Plakette und Urkunde durch Felix Immer an die neue Fairtrade Kirchengemeinde, trugen sich der Dekan und Regionalbischof noch in das Goldene Buch der Gemeinde ein.
Ausklang des Festakts war der anschließende Sektempfang vor der Dreifaltigkeitskirche mit Kaffee und Kuchen, bei der die Gemeindemitglieder guter Laune zusammenkamen. Die Freude der Kirchengemeinde über die Zertifizierung teilt auch Bürgermeister Johann Krichenbauer; die Gemeinde Burgkirchen wurde selbst 2019 als Fairtrade-Gemeinde zertifiziert. Burgkirchen sei eine Gemeinde der Vielfalt, in der man Achtsamkeit und Respekt gemeinsam lebe, so Krichenbauer. Deshalb bedanke er sich bei allen, die mithelfen würden den Respekt zu leben.ct