Dekanatsjugendtag 2017 mit digitaler Schnitzeljagd durch Tittmoning
TITTMONING. Der Dekanatsjugendtag 2017 stand am Samstag in Tittmoning ganz im Zeichen des Lutherjahres. Die 100 Jugendlichen aus den Landkreisen Traunstein Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf durften sich mit digitaler Unterstützung auf die Spuren des theologischen Urhebers der Reformation machen. Die Evangelische Jugend im Dekanat Traunstein hatte in Zusammenarbeit mit dem Medienbildungswerk "Qdrei" aus Traunstein eine Schnitzeljagd mit Tablets vorbereitet - eine der vielen Veranstaltungen, die Qdrei im Rahmen der Chiemgauer Medienwochen (www.chiemgauer-medienwochen.de) auf die Beine stellt.
Bei der "Luther Quest" mussten die Jugendlichen in Gruppen Stationen zwischen dem Stadtplatz und der Tittmoninger Burg suchen und dabei Fragen beantworten und ihre Meinung zum Thema Kirche äußern. So ging es zum Beispiel darum, moderne Thesen anzuschlagen. Zu erfahren, welche positiven und negativen Erfahrungen die Jugendlichen mit der Kirche gemacht haben und was sie in Kirche, Gesellschaft und Politik ändern würden. Dekanatsjugendreferent Bernd Rohrbach war dabei wichtig, dass die Jugendlichen erkennen, wie aktuell Luthers Gedanken immer noch sind. „Sie sollen wie Luther den Mut haben, aufzustehen und für ihre Wünsche und Standpunkte einzustehen. Sie sollen erfahren, dass die Kirche für sie ein Ohr hat. Dass sie mündige und tätige Mitglieder der Kirche sind. Schließlich ist die Jugend die Zukunft der Kirche."
Die Jugendlichen bekamen auf den verschiedenen Stationen der Luther Quest die Möglichkeit, sich auf eigenen Wegen mit Luther und der Reformation auseinanderzusetzen, was der Trostberger Pfarrer Josef Höglauer sehr zu schätzen weiß: „Anstatt sich auf die Historie einzuschränken, wurde immer wieder ins Heute geschaut. Ich finde es klasse, dass es den Jugendlichen zugetraut wurde, dass sie sich selbst damit auseinandersetzen dürfen." Herausgekommen ist ein religionspädagogisches und gleichzeitig medienpädagogisches Projekt. „Wir wollten Kircheninhalte mit digitalen Medien verbinden, um die Jugendlichen zu erreichen", so Danilo Dietsch von Qdrei. Ganz im Sinne der Tatsache, dass die Reformation nie stehen bleibt, pflichtet ihm Pfarrer Josef Höglauer bei. „Wir dürfen nicht sagen, dass wir es so machen, wie es Luther gemacht hat. Wir nehmen das, was uns möglich ist. Und da gehören die neuen Medien dazu."
Die Erkenntnisse der Luther Quest flossen in einen Gottesdienst mit ein, gestaltet von Dekanatsjugendpfarrer Stefan Hradetzky und dem Tittmoninger katholischen Diakon Uwe Kraus, der den Dekanatsjugendtag 2017 besiegelte. Und der den Jugendlichen mit Sicherheit in Erinnerung bleibt. „Die Schnitzeljagd mit den Tablets war super. Das hat die Gemeinschaft unserer Gruppe zusammenwachsen lassen", meinte Anastasia Eder nach der Luther Quest. Veit Marazek gefiel es gut, dass er ansprechen konnte, was ihm an der Kirche gefällt und was nicht. Und Lisa Gangl genoss es als Jugendbetreuerin zu sehen, wie die Jugendlichen Martin Luthers Schaffen erkannten. „Vielleicht können wir das in unserem Leben auch mal erreichen. Das zeigt mir, das die Luther Quest ein voller Erfolg war."
Bericht: Judith Schmidhuber