Abschied und Neustart

Von Hans Eder
Traunreut (he). Abschied und Neubeginn prägten die Frühjahrs-Dekanatssynode des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks Traunstein im Wilhelm-Löhe-Zentrum Traunreut. Verabschiedet wurden Ulrike Marczynski, die viele Jahre lang Präsidentin der Synode war, und Elsbeth Grytzyk, die insbesondere für die Partnerschaft mit Tansania zuständig war. Als Mitglieder des Präsidiums neu gewählt wurden Carmen Baumgärtner (Burgkirchen) und Dr. Andreas Schroter (Traunstein).

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Das Präsidium der Synode ist jetzt komplett (von links): Dekan Peter Bertram, Dr. Andreas Schroter, Carmen Baumgärtner und Schriftführer Joachim Grytzyk. Foto: he

Zu Beginn hatte Dekan Peter Bertram, für den es die erste Dekanatssynode seiner Amtszeit war, die neuen Synodalen in ihr Amt eingeführt. Diese sind Mitglieder im Kirchenvorstand ihrer Pfarreien und wurden von diesen in die Vertretungsfunktion auf Dekanatsebene berufen. Bei einem Gottesdienst, umrahmt von einer aus dem gesamten Dekanat zusammengestellten Bläsergruppe unter Leitung von Dekanatskantorin Ulrike Ruf, rief ihnen der Dekan ihre besonderen Aufgaben in Erinnerung und wünschte ihnen dafür die Kraft Gottes.

Bei der Synode selbst, an der 60 stimmberechtigte Mitglieder teilnahmen, stand an erster Stelle der Abschied, vor allem von der langjährigen Präsidentin Marczynski aus Waldkraiburg, die über drei Wahlperioden, also 18 Jahre, Mitglied der Synode und des Dekanatsausschusses war. Er sei ihr auch deswegen dankbar, weil sie ihn als neuen Dekan „liebevoll und zurückhaltend an die Hand genommen und auf Fallstricke hingewiesen" habe. Mit ihrem Ausscheiden gehe eine Ära zu Ende, sagte Dekan Bertram. Sie habe durch ihre Person das Bild eines gemeinsamen Dekanats – trotz dessen „Riesengröße" – geprägt, so Bertram bei der Übergabe eines Blumenstraußes. Marczynski stellte fest, es sei zwar eine bewusste Entscheidung, aufzuhören, „denn es dürfen auch Jüngere nachkommen". Dennoch aber tue ihr der Abschied weh.

Präsidiumsmitglied Dr. Dorothea Freund aus Siegsdorf war schon bei früherer Gelegenheit verabschiedet worden. Dank und Blumen gab es auch für Elsbeth Grytzyk, die sich große Verdienste bei der Partnerschaftsarbeit mit Tansania erworben hatte. Bei der heurigen Fahrt nach Tansania wird auch der neue Dekan dabei sein. Dabei werde die Stafette für die Partnerschaft übergeben.

Nach dem Abschied leitete der Dekan über zu einem zweistündigen Wahlmarathon. Zunächst ging es um die Nachfolger von Marczynski und Freund als Mitglieder des Synodenpräsidiums. Fünf Synodalen stellten sich zur Wahl: Rolf Bechtel (Berchtesgaden), Carmen Baumgärtner (Burgkirchen), Brigitte Ruhani (Marquartstein), Dr. Andreas Schroter (Traunstein) und Martina Völzke (Töging-Neumarkt/St. Veit). Gewählt wurden Baumgärtner und Schroter, die beide bisher schon Mitglied im Dekanatsausschuss waren. Joachim Grytzyk wurde erneut zum Schriftführer bestellt.

Als nächstes stand die Wahl von zwei Pfarrern an, die laut Satzung zusätzlich zu Dekan und stellvertretenden Dekanen Sitz und Stimme im Dekanatsausschuss haben – je einer aus dem Norden und einer aus dem Süden. Zur Wahl stellten sich aus dem Norden Hans Ulrich Thoma aus Altötting, Susanne Vogt aus Mühldorf und Michael Jäger aus Burghausen, der die meisten Stimmen erhielt. Im Süden war Thomas Schmeckenbecher aus Ruhpolding einziger Kandidat, der damit auch in den Ausschuss gewählt wurde.

Umfangreich war die Kandidatenliste für die weiteren drei Plätze im Ausschuss, die ehrenamtlich tätigen Synodalen zustehen: Markus Beyhl aus Laufen, Beate Adler aus Garching, Rolf Bechtel aus Berchtesgaden, Heike Gierisch aus Bad Reichenhall, Franz Freimoser aus Ruhpolding, Susanne Mai aus Töging-Neumarkt/St. Veit, Dr. Robert Kirmaier aus Mühldorf, Martina Völzke aus Töging-Neumarkt/St. Veit, Brigitte Ruhani aus Marquartstein, Karin Wächter aus Traunreut, Doreen Hönike aus Traunstein und Joachim Grytzyk aus Waldkraiburg. Die meisten Stimmen erhielten Markus Beyhl, Dr. Robert Kirmaier und Martina Völzke.

Während der Auszählungen berichtete Robert Münderlein von der Landessynode in Nürnberg, die mit Nachdruck einen festen Mindestlohn gefordert hatte – ein Thema, das möglicherweise auch vom Dekanat Traunstein aufgegriffen wird, wie das Interesse der Synodalen zeigte. Bertram Haas, der neue Leiter der Verwaltungsstelle des Dekanats, stellte den Haushaltsplan für dieses Jahr vor. Er umfasst gut 1,2 Millionen Euro: Die größten Posten entfallen auf die Kosten für die Verwaltungsstelle mit ihren zehn Mitarbeitern (knapp 450 000 Euro), den Wiedhölzlkaser (knapp 250 000 Euro) und Jugendarbeit (knapp 180 000 Euro). Das Dekanat hat knapp 47 000 Euro Schulden, aber auch noch erhebliche Rücklagen.

Im Dezember werden die Mitglieder der Landessynode neu gewählt. Im Wahlkreisausschuss mitarbeiten werden Pfarrer Peter Schulz aus Berchtesgaden, Dietmar Heller aus Waldkraiburg und Florian Schott aus Trostberg. Als Vertrauenspersonen für das Ehrenamt berufen wurden Susanne Mai und Dietmar Heller. Diakonie-Geschäftsführer Thomas Zugehör informierte über den Dietrich-Bonhoeffer-Preis für sozial engagierte Jugendliche und rief dazu auf, Jugendliche zu melden.